Blog: tagLess About

Die hinter tagLess stehende Idee ist im Grunde nicht wirklich neu, denn sie wurde schon in den frühen theoretischen Hypertext-/ Hypermedia-Modellen als Trennung von Inhalt und Verlinkung zum Beispiel in der „Hypertext Abstract Machine“ (HAM), beschrieben. Allerdings haben sich die technischen „Gründerväter“ bei der Implementierung des WWW selber nicht an ihre eigenen Theorien und Ideen gehalten. Das Ergebnis ist das WWW wie wir es heute kennen, beschrieben durch HTML, wie wir es ebenfalls heute kennen:
Links sind durch das HTML-Tag <a href=“…“> untrennbar in die Inhalte und Texte eingebunden.

Die auf diesem Wege definierten Links haben Vor- und Nachteile zugleich:

Der Vorteil ist, dass die (gängigen) Browser diese Links visualisieren und so darstellen, dass die Benutzer und die Besucher einer Webseite die Links erkennen.
Der Nachteil ist der, dass jede Stelle, also jedes Wort, das als Startpunkt für einen Link dienen soll, entsprechend „ausgezeichnet“ werden muss. Steht das gleiche Wort an mehreren Stellen und soll an allen diesen Stellen als Startpunkt für die Verlinkung dienen, muss jedes einzelne Wort manuell als Link „programmiert“ werden.
Das hat zudem zur Konsequenz, dass bei einer Änderung des Links jeder Startpunkt gesucht und einzeln angepasst werden muss.
Der Weg von tagLess

tagLess trennt tatsächlich die (textuellen) Inhalte von den Link-Definitionen. tagLess erkennt, wenn der Benutzer ein Wort (oder auch einen längeren Textabschnitt) markiert, vergleicht den markierten Textteil mit den Inhalten seiner Linkdatenbank, und bietet, wenn der markierte Text in der Linkdatenbank hinterlegt ist, dem Benutzer passende Links an.

Daraus resultiert der Vorteil, dass …
… das entprechende Wort, wann und wo immer es auf der Webseite steht, als Startpunkt eines Links dient, ohne dass es im Einzelnen manuell angefasst werden müsste.
Auch wenn sich der Link ändern sollte, genügt eine Änderung in der Linkdatenbank, die überall wirkt.
(Kleiner) Nachteil: Zu jeder Webseite muss eine Linkdatenbank vorhanden sein oder angelegt werden. Diese allerdings ist nicht auf nur eine Webseite begrenzt, sondern sie kann in unbegrenzter Zahl auch in verwandten Webseiten und -projekten genutzt werden.

Fairerweise muss darauf hingewiesen werden, dass tagLess (im Moment noch) recht unbekannt ist – und somit für Benutzer, die bisher „nur“ normale Webseiten kennen, eine neue Form der (hypermedialen) Interaktion darstellt. Es ist also ausgesprochen notwendig, dass die Benutzer darauf hingewiesen werden, dass Links auf andere Weise aufgerufen („angeklickt“) werden.

tagLess kann in allen Arten von Webprojekten eingebunden werden. Auch die Mischung von „normalen“ Links mit der tagLess-Funktionalität ist problemlos möglich.
Ob es sinnvoll ist, tagLess auf kleinen, einzelnen Webseiten einzubinden, muss der Autor/ Produzent selbst entscheiden.
Seine Stärke spielt tagLess sicherlich in größeren (Web-) Projekten aus, in denen den Benutzern große Textmengen angeboten werden, wie z.B. in

Informationsangeboten wie PoI in/ für Museen als auch im WWW
Übersichts- und Navigationsangeboten
webgestützten E-Learning-Projekten
interaktiven E-Books

Und sicherlich fallen Ihnen noch viele weitere Anwendungsfälle ein.

tagLess – der WordPress-Workaround

Jetzt wird es ein wenig technischer 😉
Ursprünglich wurde tagLess für den Einsatz auf „allgemeinen“ Webseiten und -anwendungen entwickelt. Das Popup-Fenster, dass die Links zu einem markierten Wort anbietet, wird direkt indas DOM der Webseite eingebunden.

Das funktioniert stabil und gut, …
… solange bis tagLess in Content-Management-Systemen (CMS) wie WordPress und ähnlichen genutzt werden soll. Hier untersagen die CMS, dass eigene Skripte ohne Weiteres eingebunden werden können und sie untersagen ebenfalls den Eingriff in das DOM. Daher stand tagLess für diese Web- und Anwendungsumgebungen bislang nicht zur Verfügung.

Dieser Nachteil ist nun aber behoben – auch in WordPress-Angeboten kann tagLess nun problemlos eingebunden werden – wie sich im Invisible Cow-Blossary zeigt.

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MultiMetaMedia Tags

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