Gevacolor
Gevacolor ist ein subtraktives 3-Farben-Farbfilmverfahren, das die belgische Firma Gevaert 1948 vorstellte. Die Filme wurden mit einer Lizenz von Agfacolor hergestellt. Gevacolor-Filme wurden in den 1950ern weltweit vor allem für Außen- und On-Location-Aufnahmen verwendet. Die beiden Firmen fusionierten im Juli 1964 zu Agfa-Gevaert; das Filmmaterial wurde bis in die 1980er produziert. Zu den bekanntesten Gevacolor-Filmen gehörten Grün ist die Heide (BRD 1951, Hans Deppe), Les trois Mousquetaires (Frankreich 1953, André Hunebelle) sowie die beiden indischen Filme Alibabhavum Narpathu Thirudargalum (1955, T.P. Sundaram) und Lava Kusha (1963, Rao C.S.R., Chittajalu Pullayya).
Gevachrome
Von Agfa-Gevaert N.V., Mortsel (Belgien), seit 1966 als Nachfolger der Gevacolor Duplicating Reversal Filme (seit 1958) hergestellte 16mm-Duplikatfilme (Print Film) und seit 1968 produzierte 16mm-Farbumkehrfilme (Gevachrome Original) für das Fernsehen nach dem Agfacolor-Verfahren (für die Gelb- und Purpurschichten) in Kombination mit dem Perutz-Verfahren (für die Blaugrün-Schichten). 1974/1975 wurde das verbesserte GevachromeII-Sortiment eingeführt, das qualitativ weiterentwickelt wurde. Mit dem Übergang zur magnetischen Bildaufzeichnung verloren auch die Gevachrome-Filme an Bedeutung. Sie wurden früher in Deutschland bevorzugt von der ARD und vom Fernsehen der DDR benutzt.
Literatur:
- Koziol, Robert (i.e. Gert Koshofer): 60 Jahre Kinefilm aus Mortsel. Die Beiträge von Agfa-Gevaert zu Film und Fernsehen. In: Fernseh- und Kino-Technik 40,1, 1986, S. 15-18, 21.
- Ryan, Roderick T.: A History of Motion Picture Color Technology. London: Focal Press 1977, S. 190‑197.
Quellen:
- James zu Hüningen, Filmlexikon, Uni Kiel: https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/g:gevacolor-8637
- James zu Hüningen, Filmlexikon, Uni Kiel: https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/g:gevachrome-6718