Glossary: Audio – Formen und Formate

Abgrenzung

 

Menschliches Hören

Der menschliche Hörbereich liegt zwischen etwa 16 Hz – 21 kHz

  • <16 Hz: Infraschall
    Bei einer mittlerer Schallgeschwindigkeit von 331.3 m/s entspricht dies einem Wellenlängenbereich von 16,5 m und 0.00165 m.
  • >21 kHz: Ultraschall

Audio – Formen

  • Töne
    • sinusförmige oder harmonische Druck- und Dichteschwankungen in einem Medium (Luft, Wasser)
    • Beschrieben durch:
      • Tonstärke (abhängig von der Amplitude)
      • Tonhöhe (wachsende Schwingungszahl)
      • Klangfarbe (Zusammensetzung der Obertöne)
    • In der Musik werden Töne mittels Notenschrift fixiert:
      Kammerton A → 440 volle Schwingungen pro Sekunde
  • Klänge
    • durch periodische Schwingungen hervorgebrachte Gehöreindrucke, die sich aus mehreren Tönen zusammensetzen (Obertöne)
    • Bestimmt durch:
      • Klanghöhe (Frequenz)
      • Klangstärke (Schwingungsweite)
      • Klangkonstanz (Gleichmaß)
      • Klangfarbe/ Timbre (Klangquelle/ Obertöne)
  • Geräusche
    • Gehöreindrucke durch unregelmäßige Schwingungen
  • Lärm
    • lästig empfundener Schall
    • subjektiv können auch Klänge oder Musik Lärm sein
  • Musik
    • nach heutigem Sprachgebrauch jede klanglich gestaltete Ausdrucksform
  • Gesang
    • durch die menschliche Stimme hervorgebrachte Töne
    • Gegensatz zur Sprache: Halten bestimmter Tonhöhen/ -lagen
  • Sprache
    • besteht aus 10 … 40 ms langen Lauten (Phoneme)
    • Phoneme  sind die kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit und umfassen Töne in einem Frequenzbereich von ca. 0,5 kHZ und 3 kHz
    • Gesprochene Sprache wird gleichzeitig hervorgebracht und aufgenommen, im Gegensatz zur geschriebenen Sprache, die im Regelfall dialogisch genutzt wird
    • sprachliche Mittel werden verstärkt durch
      • Intonation
      • Mimik
      • Gestik

Audio – Formate

Generelle Unterscheidung von Datenformaten für Audio-Daten:

  • Wellenform-Dateien
    →Speicherung der Schallwellenform
  • – Nicht-Wellenform-Dateien
    → Speicherung der Toneigenschaften

Die folgende Auflisung von Medienformaten erhebt bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt nur einen allgemeinen Überblick.

  • Wave
    • Wavelet = „kleine Welle“
    • entwickelt in den 80er Jahren von IBM und MS
    • „digitale Kopie“ des Schalldrucks am Mikrofon während der Aufnahme
      → speichert also den Formverlauf des Klanges
  • MPEG
    • verschiedene Standards der Moving Picture Experts Group (www.mpeg.org)
    • MPEG-1-Audio (ISO/ IEC – 11172)
      • erster von mehreren Definitionen eines Standards zur Speicherung und Wiedergabe von bewegten Bild- und/ oder Tondaten
      • Basis für VideoCD und CD-i
      • Grundlagen für den MPEG-1-Audio-Algorithmus sind die diskrete Cosinus Transformation, die Huffman Codierung sowie
        die (auf Bildbereiche beschränkte) Motion Prediction
    • MPEG-2-Audio (ISO/ IEC – 13818)
      • Basis für Video- und Tondatenformat für DVD
      • übliches DV-Format der frühen digitalen Camcorder
    • MPEG – MP3 – MPEG-Audio-Layer-3
      • ISO-MPEG Audio Layer-3 (IS 11172-3 und IS 13818-3)
      • „Ein weiterer, verabschiedeter Standard der Moving Picture Experts Group.
        Es handelt sich nicht um ein Video Format sondern nur um einen reinen Audio-Codec. MP3 erreicht bei hohen Kompressionsraten noch eine, gemessen am unkomprimierten Original, vergleichbar gute Klangqualität und ist daher – zum Leidwesen der Musikindustrie – hervorragend geeignet zur Speicherung und zum Tausch von Musiktonträgern im Internet.
        Heute unterstützen viele sogenannte MP3-Player dieses Format und ermöglichen die Speicherung von etlichen Stunden Ton (fast) in HiFiQualität auf wenigen MB.“ [VIDoJ]
      • Die Kompression nutzt psychoakustische Erkenntnisse
    • Typische Kompressionsraten der MPEG-Dateien
      • MPEG-1-Audio: 1 : 4
      • MPEG-2-Audio: 1 : 6 … 1 : 8
      • MP3/ MPEG-Audio-Layer-3: 1 : 10 … 1 : 12
  • MIDI – Musical Instrument Digital Interface
    • entwickelt in den früher 1980ern
    • 1983: Verabschiedung des MIDI-Formats 1.0
    • seit 1999: MIDI-2
    • MIDI beschreibt die Eigenschaften von Tönen/ Noten und speichert so den musikalischen Inhalt:
      • Notenname
      • Lautstärke
      • MIDI-Kanal
      • Dauer
    • Dateiaufbau:
      • Listen von MIDI-Events
        • zeitliche Position
        • MIDI-Nachricht für das MIDI-Abspielgerät
        • Besipiel:
          • Schalte auf MIDI-Kanal 3 den Ton Gis2 mit der Anschlagsstärke 90 an
          • Ordne MIDI-Kanal 5 den Sound Nr. 30 zu

Die Kompressionsraten der Audioformate unterscheiden sich deutlich, nicht zuletzt auch durch die unterschiedliche Beschreibungsform (Wellenform/ Nicht-Wellenform).

  • Wave- Datei:
    Eine Minute Musik in Stereo mit einer Samplerate von 44100 Hz und einer Samplebreite von 2 Byte:
    60 Sekunden * 44100Hz * 2 Bytes * 2 Kanäle = 10584000 Bytes
    zuzüglich einiger Bytes für den Header → etwa 10 MB
  • MIDI-Datei:
    Musik-Stück von einer Minute Länge mit 10 Kanälen und Tempo 120, wobei auf jedem Kanal durchschnittlich jede Viertelnote ein
    neuer Ton gespielt wird. (Annahme: zu Beginn des Stückes werden für jeden Kanal zusätzlich 5 Nachrichten zur Initialisierung gesendet):
    ( 120 Viertel * ( 6 Bytes NoteOn + 6 Bytes NoteOff ) + 5 * 6 Bytes Initialisierung ) * 10 Kanäle = 14700 Bytes
    zuzüglich einiger Bytes für den Header → etwa 14 KB

Quelle(n):

[BOL98] Boles, Dietrich (1998): Der Medientyp Audio. Online: http://www.boles.de/teaching/mm/buch/node26.html. Abgerufen am 04.11.2021.
[VIDoJ] Online: http://www.video-4-all.info/glossar/mp3.html (mittlerweile offline).
[WEI08] Weinzierl, Stefan (Hrsg.) (2008): Handbuch der Audiotechnik. Springer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-34300-4.

Kategorien:

Schlagwörter:

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

MultiMetaMedia Tags

Your browser doesn't support the HTML5 CANVAS tag.

Recent Comments

Keine Kommentare vorhanden.