Der Begriff Prolepse leitet sich vom griechischen „prolépsis“ ab, was wörtlich Vorwegnahme bedeutet. Der Begriff wird heutzutage in Literatur- und Filmwissenschaft auch als Vordeutung verstanden.
Der Begriff der Prolepse wird als Bezeichnung für alle Verfahren verwendet, die dazu dienen, vorweggreifende Elemente in die Erzählung zu integrieren. Diese Prolepsen können unterschiedlich lang gestaltet werden und von kurzen „Prophezeiungen, Visionen, Träume der Figuren oder Vorausdeutungen des Erzählers“ [LEX12] reichen.
Analytisch behandelt wurden Prolepsen in der Erzähltheorie von Gerad Genette. Er unterscheidet Prolepsen (ebenso wie Analepsen) dergestalt, wann sie beginnen und wann sie enden und wie sie somit in die zeitlichen Verläufe einer Handlung eingebettet sind.
Quelle(n):
[GEN66] | Genette, Gérard (1966). Figures I. Paris, F: Points-Essais. |
[GEN69] | Genette, Gérard (1969). Figures II. Paris, F: Points-Essais. |
[GEN72a] | Genette, Gérard (1972). Figures III. Paris, F: Points-Essais. |
[GEN72b] | Genette, Gérard (1972). Discours de récit. Paris, F: Points-Essais. |
[GEN83] | Genette, Gérard (1983). Nouveau discours de récit. Paris, F: Points-Essais. |
[GEN94] | Genette, Gérard (1994). Die Erzählung (Übersetzung von Andreas Knop). München, D: Fink. (Original: Discours de récit 1972 und Nouveau discours de récit 1983) |
[LEX12] | Das Lexikon der Filmbegriffe (2012): Prolepse. Online: https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/p:prolepse-2096. Abgerufen am 09.11.2021 |
[LIG07] | LiGO – Literaturwissenschaftliche Begriffe online (2007): Prolepse. Online: http://www.li-go.de/definitionsansicht/prosa/prolepse.html. Abgerufen am 09.11.2021. |